Robotik.
- In Paderborn beginnen wieder die internationalen deutschen Meisterschaften
im Roboterfußball. Über 50 Teams aus 12 Ländern kicken in sieben Ligen zum
Wohle der Wissenschaft und zur Freude der Zuschauer.
Ob
Blechdosen mit einer Höhe von einem halben Meter oder winzige Stahl- und
Elektronikknäuels oder sogar Maschinen mit menschenähnlichen Proportionen,
die Vielfalt der Robotfußballer ist weitaus größer als die sämtlicher Fußballligen
der Menschheit zusammen. Die Spielregeln sind natürlich überall identisch,
doch ist es kaum fair, wenn Winzlinge auf Rädern gegen Riesen auf zwei Beinen
antreten. Daher werden die Roboterfußballmeisterschaften in sieben Ligen
durchgeführt. Mittelgroße Roboter treten gegen mittelgroße an, kleine gegen
kleine. Daneben gibt es einen eigenen Wettbewerb für vierbeinige Blechspieler,
sowie zwei Ligen für Simulationen. Die siebte Liga ist den Robotern mit menschenähnlicher
Statur vorbehalten.
Ihnen allen ist gemeinsam, dass sie sich auf dem Spielfeld allein -
ohne menschliche Hilfe und Führung - orientieren müssen. Für Maschinen ist
das gar nicht einfach, und darin liegt der wissenschaftliche Reiz dieser
Wettbewerbe. Normalerweise ist es schon schwierig genug, Roboter in kontrollierten
Umgebungen sich selbst zu überlassen, in denen sich nichts verändert. Ein
Fußballspiel jedoch ist hochgradig dynamisch, mit ständig wechselnden Situationen.
Kein Wunder also, dass der deutsche RoboCup vom Fraunhofer-Institut für Autonome
Intelligente Systeme in St. Augustin bei Bonn und vom Heinz-Nixdorf-Museum
in Paderborn veranstaltet werden.
Erstmals mit von der Partie sind Rettungsroboter. Sie sollen mit Hilfe
von Künstlicher Intelligenz in der Zukunft Rettungsaktionen selbständig durchführen
oder zumindest die menschlichen Retter unterstützen. Zurzeit üben die Geräte
mit Teilaufgaben, etwa der Erkennung von Bewegungen, von lebenden, weil warmen
Körpern oder von Atmung mit Hilfe von Gassensoren. Die Rettungsroboter übten
in Paderborn in einem verwüsteten Büro, in dem sie Schaufensterpuppen lokalisieren
und auf einer digitalen Karte verorten müssen.
[Quelle: Gerd Pasch]
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