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AUS DER SENDUNG VOM 08.04.2005

Die Informatikerin Maren Bennewitz betrachtet einen Tag vor Beginn der RoboCup German Open den Humanoid-Roboter Kondo in Schussposition. (Bild: AP) Die Informatikerin Maren Bennewitz betrachtet einen Tag vor Beginn der RoboCup German Open den Humanoid-Roboter Kondo in Schussposition. (Bild: AP)

Kickende „Blechdosen“

Deutscher RoboCup in Paderborn

Robotik. - In Paderborn beginnen wieder die internationalen deutschen Meisterschaften im Roboterfußball. Über 50 Teams aus 12 Ländern kicken in sieben Ligen zum Wohle der Wissenschaft und zur Freude der Zuschauer.

Ob Blechdosen mit einer Höhe von einem halben Meter oder winzige Stahl- und Elektronikknäuels oder sogar Maschinen mit menschenähnlichen Proportionen, die Vielfalt der Robotfußballer ist weitaus größer als die sämtlicher Fußballligen der Menschheit zusammen. Die Spielregeln sind natürlich überall identisch, doch ist es kaum fair, wenn Winzlinge auf Rädern gegen Riesen auf zwei Beinen antreten. Daher werden die Roboterfußballmeisterschaften in sieben Ligen durchgeführt. Mittelgroße Roboter treten gegen mittelgroße an, kleine gegen kleine. Daneben gibt es einen eigenen Wettbewerb für vierbeinige Blechspieler, sowie zwei Ligen für Simulationen. Die siebte Liga ist den Robotern mit menschenähnlicher Statur vorbehalten.

Ihnen allen ist gemeinsam, dass sie sich auf dem Spielfeld allein - ohne menschliche Hilfe und Führung - orientieren müssen. Für Maschinen ist das gar nicht einfach, und darin liegt der wissenschaftliche Reiz dieser Wettbewerbe. Normalerweise ist es schon schwierig genug, Roboter in kontrollierten Umgebungen sich selbst zu überlassen, in denen sich nichts verändert. Ein Fußballspiel jedoch ist hochgradig dynamisch, mit ständig wechselnden Situationen. Kein Wunder also, dass der deutsche RoboCup vom Fraunhofer-Institut für Autonome Intelligente Systeme in St. Augustin bei Bonn und vom Heinz-Nixdorf-Museum in Paderborn veranstaltet werden.

Erstmals mit von der Partie sind Rettungsroboter. Sie sollen mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz in der Zukunft Rettungsaktionen selbständig durchführen oder zumindest die menschlichen Retter unterstützen. Zurzeit üben die Geräte mit Teilaufgaben, etwa der Erkennung von Bewegungen, von lebenden, weil warmen Körpern oder von Atmung mit Hilfe von Gassensoren. Die Rettungsroboter übten in Paderborn in einem verwüsteten Büro, in dem sie Schaufensterpuppen lokalisieren und auf einer digitalen Karte verorten müssen.

[Quelle: Gerd Pasch]


 
 
 

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