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dpaOnline vom Freitag, 8. April 2005 |
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Erster Fußball-Cup mit «Zweibeinern» |
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Paderborn (dpa) - Werden faule Stürmer oder Torhüter eines Tages durch Maschinen
ersetzt? Auf den ersten Blick dürfte «Toni» bei der internationalen Fußballprominenz
wohl keine Existenzängste wecken. |
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Paderborn (dpa) - Werden faule Stürmer oder Torhüter eines Tages durch Maschinen
ersetzt? Auf den ersten Blick dürfte «Toni» bei der internationalen Fußballprominenz
wohl keine Existenzängste wecken.Der 74 Zentimeter große Roboter erinnert
mit dosenförmigem Kopf, dreieckiger Nase und aufgerissenen Augen ein wenig
an seinen Puppentrick-Vorfahren aus der Kinderserie «Robbi, Tobbi und das
Fliewatüüt». Dennoch steckt in dem Roboter revolutionäre Technik. Er beweist
sein Können noch bis Sonntag als Einzelkämpfer bei der Fußball-Meisterschaft
«Robocup German Open» in Paderborn. Denn «Toni» kann nicht nur den Ball erkennen
und das Runde ins Eckige schießen. Er kann mit seinen 18 Gelenken auch seitwärts
laufen.Während «Toni» sich eher sehr sanft bewegt, balgen sich seine etwas
kleineren Kollegen, die «Robo Sapiens», heftig um den Ball. Zum ersten Mal
weltweit kämpfen seit Freitag Mannschaften auf zweibeiniger Roboter um einen
Titel. Noch machen die «humanoiden», also dem Menschen in der Gestalt ähnelnden
Roboter, aber eine kleine Minderheit der 169 Teams aus 12 Ländern aus, die
sich zum fünften Mal im Heinz Nixdorf MuseumsForum treffen.«Solche komplizierten
Sachen wie Abseits gibt es bei uns nicht. Wir haben vereinfachte FIFA-Regeln»,
erläutert Sven Behnke, der am Institut für Informatik der Universität Freiburg
eine Nachwuchsgruppe leitet. Er hat mit anderen Forschern Spielzeugroboter
zum «Robo Sapiens»-Team weiterentwickelt, dessen Spieler autonom im rund
drei Meter großen Feld agieren. Ein Zentralrechner greift nur gelegentlich
taktisch ein. Ein Schiedsrichter übrigens auch: «Die Roboter dürfen sich
nicht zu sehr beharken.» Die Robo Sapiens spielen mit Hilfe einer Kamera
und eines Rechners am Leib. Sie sind robuster und stehsicherer als die an
der Universität Freiburg gebaute Schöpfung «Toni». Doch den Nachfolgern des
komplexen «Toni» wird die Zukunft gehören: Er hat sogar Zehgelenke.Ein Feld
weiter trainiert der Bremer Informatiker Tim Laue mit seiner Vierer-Mannschaft
von Aibo-Roboterhunden. Eines der 30 Zentimeter langen possierlichen Tiere
treibt gerade den orangen Ball vor sich her in Richtung Tor. Schweif und
Hängeohren wurden allerdings als unzweckmäßig abgebaut. «Die Modelle sind
immer die neuesten, aber das Programm wurde seit 2001 immer weiterentwickelt.»
Die Nützlichkeit des Maschinenspektakels mit mehreren tausend Zuschauern
zeigt auch der parallel stattfindende Paderborner Wettbewerb der Rescue Robots,
die nach Erdbeben und anderen Katastrophen Opfer in Trümmern suchen.Die internationale
Elite der Robotik trifft sich in Paderborn zum größten Event nach der Roboter-Fußballweltmeisterschaft.
Was nach Spaß oder Hobby aussehen mag, ist Ergebnis harter und innovativer
Forschungsarbeit, sagt Museumssprecher Andreas Stolte. «Häufig sind es Universitätsprojekte.»
Ziel sei die Förderung der Forschungsgebiete künstliche Intelligenz und autonome
mobile Roboter. Fußball sei gut geeignet zum Vergleich praktischer Forschungsergebnisse.
Das hoch gesteckte Ziel: «Bis 2050 sollen Roboter die Weltmeister-Elf der
Menschen schlagen.» Das sei ein Manifest der internationalen Szene, sagt
Stolte.
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